Eine Frau, die des Mordes an der 10-jährigen Sara Sharif angeklagt ist, beschrieb das Mädchen in Nachrichten an ihre Schwester als „unschuldige Seele“ und deutete damit an, dass sie Zuneigung brauchte, wie während einer Gerichtsverhandlung bekannt wurde. Beinash Batool, Saras Stiefmutter, sagte laut Geschworenen im Old Bailey auch aus, dass Saras Vater, Urfan Sharif, sie körperlich misshandelt habe, weil sie „unartig“ gewesen sei. Diese Nachrichten wurden 2022 über WhatsApp verschickt, nur wenige Monate bevor Sara am 10. August mit zahlreichen Verletzungen tot in ihrem Haus in Woking aufgefunden wurde.

Batool, 30, hat sich zusammen mit Sharif, 42, und Saras Onkel Faisal Malik, 29, in den Mordanklagen nicht schuldig bekannt. Frühere Zeugenaussagen beschrieben eine Reihe von Misshandlungen, die über zwei Jahre andauerten, wobei Sara Kapuzen übergestreift, verbrannt, gebissen und geschlagen wurde. Die Staatsanwaltschaft stellte auch fest, dass die Zuverlässigkeit von Batools Nachrichten an ihre Schwestern fragwürdig sei, da sie nur ausgewählte Details enthielten, die sie mitteilen wollte.

Während des Verfahrens wurde bekannt, dass Batool Bilder von Saras Wunden mit ihrer Schwester Qandeela Saboohi geteilt, diese Nachrichten jedoch später gelöscht hatte. Die abgerufenen Bilder zeigten verschiedene Verletzungen an Saras Körper. Im Mai 2021 äußerte Batool den Wunsch, Urfan wegen schwerer Misshandlung von Sara anzuzeigen. Sie gab an, dass das Mädchen „mit blauen Flecken übersät“ und nicht mehr laufen konnte, nachdem es in der Küche ohnmächtig geworden war. Sie erwähnte, dass Urfan Sara die ganze Nacht über Sit-ups machen ließ.

In einem weiteren Nachrichtenaustausch vom Februar 2022 mit ihrer Schwester Amima Shahid teilte Batool mit, dass Urfan Sara zu Hause körperlich angegriffen habe, und bemerkte, dass sie sich nie verzeihen würde, wenn dem Kind etwas zustoßen würde. Am 24. November 2022 teilte sie Shahid mit, dass sie von Stress überwältigt sei, und erwähnte eine Trennung von Urfan.

Am Tag, bevor Saras Leiche gefunden wurde, gab Batool an, dass Urfan nach Pakistan gereist sei und sich unberechenbar verhalten habe, indem er Geld und einen Pass mitgenommen habe. Nur sechs Monate vor diesem tragischen Ereignis beruhigte Batool sie, als Shahid nach Saras Wohlergehen fragte, indem er sagte, dass es dem Kind gut gehe, erwähnte aber, dass es psychische Probleme gebe, die behandelt werden müssten.

Am 11. August – dem Tag, nachdem Saras Leiche entdeckt wurde – blockierte Saras Tante Batools Nummer. Das Gericht sah sich außerdem Videobeweise an, die alle drei angeklagten Verwandten am Flughafen Heathrow zeigten, als sie kurz vor der Entdeckung von Saras Überresten nach Pakistan abflogen.