Irland erlebt Enttäuschung gegen Neuseeland
In einem Spiel, das die irische Rugby-Gemeinde erschütterte, erlitt Irland im Aviva Stadium eine 23:13-Niederlage gegen Neuseeland. Diese Niederlage war ein historischer Moment, denn es war Irlands erste Heimniederlage seit 2021 und beendete damit eine bemerkenswerte 19 Spiele andauernde Siegesserie auf heimischem Boden. Die Stimmung wechselte von Hochstimmung zu Niedergeschlagenheit, und Spieler und Fans mussten sich gleichermaßen mit den Folgen dieses unerwarteten Ergebnisses auseinandersetzen.
Ein Spiel der Fehler und verpassten Chancen
Die Leistung Irlands war voller Fehler, die in 13 Strafstößen, 30 verpassten Tackles und 21 Handhabungsfehlern gipfelten. Trotz der elektrisierenden Atmosphäre – mit einer lebhaften Lichtshow vor dem Spiel und einem intensiven irischen Gebrüll während des Haka – hatte das Team Mühe, seinen Rhythmus zu finden.
Das unkoordinierte Spiel war offensichtlich, da Irland während einer Phase, in der Neuseelands Jordie Barrett auf der Strafbank saß, nur 10 Punkte erzielen konnte. Der ehemalige irische Flügelstürmer Tommy Bowe bemerkte, dass die All Blacks Irlands Spiel effektiv unterdrückten, was zu einer unbefriedigenden Leistung der Heimmannschaft führte.
Cheftrainer Andy Farrell räumte zwar ein, dass es ein seltsames Gefühl sei, zu Hause zu verlieren, äußerte jedoch die Hoffnung, dass dieser Rückschlag bloß eine Anomalie und kein Zeichen für einen bevorstehenden problematischen Herbst sei.
Ausblick: Auswahldilemmata für Farrell
Während sich Irland auf das bevorstehende Spiel gegen Argentinien vorbereitet, das kürzlich Siege gegen Neuseeland und Südafrika errungen hat, stehen ernsthafte Fragen zur Mannschaftsaufstellung im Raum. Farrell hatte gegen Neuseeland zuvor eine bewährte Aufstellung aufgestellt, aber nach einer so einfallslosen Leistung muss er seine Strategie möglicherweise überdenken.
Besonders das Fehlen des erfahrenen Verbinders Johnny Sexton war zutiefst spürbar. Jack Crowley, der seit seinem Rücktritt Sextons Rolle übernommen hatte, hatte Mühe, den Angriff effektiv zu führen. Da auch andere Spieler wie Ciaran Frawley unterdurchschnittliche Leistungen zeigten, wird zunehmend über die Einführung neuer Talente wie des noch unerfahrenen Verbinders Sam Prendergast spekuliert.
Darüber hinaus könnten Veteranen wie Ryan Baird und Calvin Nash – die für den Spieltagskader übergangen waren – der Aufstellung die dringend benötigte Frische verleihen.
Diese Niederlage schmerzt zwar für Irland, bietet aber auch eine wichtige Gelegenheit zur Reflexion und Neuausrichtung. Wenn sie nächste Woche gegen Argentinien antreten, muss das Team diese Erfahrung nutzen, um seine Herangehensweise zu verfeinern und sich zu verbessern, um in Zukunft auf internationaler Bühne erfolgreich zu sein.